Sie haben dazu mehrere Möglichkeiten zur Auswahl mit unterschiedlich hohen Kosten und Leistungen.
Als „Sperrmüll“ werden Hausratgegenstände bezeichnet, die wegen ihrer Größe, ihres Gewichts oder ihrer Sperrigkeit nicht in die normalen Restmülltonnen passen. Dazu zählen alle beweglichen Gegenstände (z.B. Betten, Matratzen, Möbel, Bodenbeläge), die üblicherweise innerhalb von Gebäuden aufbewahrt werden oder sperrige Gebrauchsgegenstände (z.B. Fahrräder). Elektrogeräte zählen nicht dazu.
Den Begriff „Sperrmüll“ werden Sie jedoch unter unseren Gebühren oder Preisen nicht mehr finden. Statt dessen werden die sperrigen Abfälle den einzelnen Wertstoffarten, wie z.B. dem Altholz, den Metallen oder der energetischen Verwertung zugeordnet. Sperrmüll wird heutzutage grundsätzlich verwertet und nicht mehr deponiert. Je besser Sie Ihren Sperrmüll sortieren, desto günstiger wird die Entsorgung.
Am günstigsten ist es, seinen Sperrmüll selbst an einem unserer Wertstoffhöfe anzuliefern. Sollten Ihnen das selbst nicht möglich sein, können vielleicht Verwandte, Bekannte oder Freunde behilflich sein.
Abfälle wie z.B. Sofas, Sessel, Matratzen, Polstermöbel, Bodenbeläge, Teppiche, Kunststoffe etc. werden aufgrund ihres Heizwerts energetisch verwertet.
Holzmöbel wie Tische, Stühle oder Küchenmöbel werden zusammen mit dem Altholz verwertet. Spanholz oder Furnierholz gehört auch dazu. Beschläge, Scharniere o.ä. müssen nicht entfernt werden.
Metallteile werden kostenlos angenommen.
Elektrogeräte können nur über eine Selbstanlieferung am Wertstoffhof entsorgt werden, können aber dort kostenlos abgegeben werden.
Was kostet die Entsorgung?
Es ist immer noch möglich, Sperrmüll abholen zu lassen. Der Sperrmüll muss dabei am Grundstück bereitgestellt werden. Die Abholung ist wegen des hohen Aufwands jedoch relativ teuer: die Abholung kostet je angefangenen Kubikmeter 50,00 € zzgl. MwSt..
Bitte beachten Sie, dass Elektrogeräte grundsätzlich nicht abgeholt werden, sondern nur selbst an den Wertstoffhöfen angeliefert werden können.
Die Abholung erfolgt auf Abruf bei der EVA GmbH. Wir benötigen eine genaue Aufstellung der abzuholenden Gegenstände mit ihren Ausmaßen, damit wir die Anzahl der Kubikmeter abstimmen können. Sie erfahren dann gleich, welche Kosten Sie zu erwarten haben. Die Abholung erfolgt gewöhnlich innerhalb von ein bis zwei Wochen und Sie erhalten anschließend eine Rechnung von der EVA GmbH.
Sollten Sie der Meinung sein, dass Ihre Möbel anderen noch gefallen könnten, finden Sie hier mehrere Stellen und Institutionen, die ggf. Gebrauchtmöbel annehmen und günstig weiter veräußern, wie z. B. die I + S Pfaffenwinkel GmbH in Peiting-Herzogsägmühle www.is-pfaffenwinkel.de.
Das Landesamt für Umwelt hat bayernweit die Möglichkeiten zur Weitervermittlung oder Reparatur von gebrauchten Möbeln ermittelt und in zwei Infoblättern zusammengefasst, die Sie hier herunterladen können:
Weitervermittlung von Gebrauchtmöbeln in den bayer. Landkreisen
Weitervermittlung von Gebrauchtmöbeln in den kreisfreien Städten Bayerns
Müssen Sie gleich einen ganzen Haushalt auflösen oder entrümpeln, haben Sie dazu ebenfalls verschiedene Möglichkeiten. Die Abholung auf Abruf scheidet wahrscheinlich wegen der Kosten bei den großen Mengen von vorne herein aus.
Anlieferung am Wertstoffhof
Sie können die Abfälle selbstverständlich auch selbst an unseren Wertstoffhöfen anliefern. Hier gilt nach wie vor: je besser sortiert, desto günstiger wird die Entsorgung.
Grundsätzlich sollten Metalle getrennt werden, da sie kostenlos angenommen werden. Das gilt auch für tragfähige Altkleider und Elektrogeräte.
Eine weitere Trennung in Holzteile und energetisch verwertbare Abfälle ist wegen der unterschiedlichen Anlieferpreise ebenfalls sinnvoll.
Holzmöbel wie Tische, Stühle oder Küchenmöbel werden als Altholz verwertet. Spanholz oder Furnierholz gehört auch dazu. Beschläge, Scharniere o.ä. müssen nicht entfernt werden.
Zu den energetisch verwertbaren Abfällen rechnen wir z.B. Sofas, Sessel, Matratzen, Polstermöbel, Bodenbeläge, Teppiche oder alle möglichen Kunststoffe. Salopp gesagt: Abfälle, die gut brennen.
Anlieferung über eine Containerfirma
Bei der Auflösung eines ganzen Haushalts kann es sinnvoll sein, sich von einer Containerfirma (> Gelbe Seiten) einen Container zu mieten, die Abfälle dort hinein zu werfen und von der Firma abtransportieren zu lassen. Sie sollten für einen Preisvergleich mehrere Firmen anrufen und sich Angebote machen lassen.
Fragen Sie bitte auch nach eventuellen Sortierkriterien: Elektrogeräte sollten auf keinen Fall zusammen mit dem übrigen Sperrmüll in den Container geworfen werden.
Sollte bei Ihnen außerdem Bauschutt (z.B. Steine, Putz, Mörtel, Keramik, Fliesen) anfallen, sollte der Bauschutt besser getrennt entsorgt werden, um Entsorgungskosten zu sparen.
Sollten Sie weitere Fragen zu Haushaltsauflösungen haben, wenden Sie sich an die Abfallberater.
Manche wünschen sich die früheren Entrümpelungsaktionen zurück, als alle gleichzeitig im Frühjahr oder Herbst ihren Sperrmüll auf die Straßen gestellt haben. Der Sperrmüll wurde einfach abgeholt, und das Entsorgungsproblem schien gelöst. Die Kosten für diese Sperrmüllabfuhren wurden damals noch über den allgemeinen Müllgebührenhaushalt gedeckt.
In der Abfallentsorgung hat sich aber in den vergangenen 30 Jahren vieles geändert. Wir trennen mittlerweile verwertbare und nicht verwertbare Abfälle. Wertstoffhöfe, mehrere Mülltonnen für verschiedene Abfälle oder Gelbe Säcke gab es früher nicht.
Heute ist es aus vielen Gründen nicht mehr möglich, den Sperrmüll so wie früher gemischt zu entsorgen.
- Verschiedene Abfallarten wie z. B. Möbel, Elektrogeräte (Waschmaschinen, Geschirrspüler, Gefrierschränke) oder gar Schadstoffe wie Batterien oder Farben, würden im Sperrmüll miteinander vermischt und könnten – wenn überhaupt – nur mit großem Aufwand und erheblichen Kosten wieder in Wertstoffe und Abfälle getrennt werden. Das bedeutet auch einen großen Verlust an Rohstoffen für das Recycling. Gefährlich wäre es außerdem, denn ein defekter Lithium-Ionen-Akku könnte z.B. einen ganzen Sperrmüllhaufen in Brand setzen.
- Ein verursacherorientiertes Preis- und Gebührensystem wie in unserem Landkreis lässt eine vermeintlich kostenlose Entrümpelung ebenfalls nicht mehr zu. Es würden beispielsweise auch Abfälle bereitgestellt, deren Entsorgung eigentlich kostenpflichtig wäre.
- Anfang der 90er Jahre wurden an den Wertstoffhöfen keine 2.000 Tonnen Sperrmüll angeliefert. Und bei den früheren Entrümpelungsaktionen wurde wahrscheinlich noch viel weniger ´rausgestellt. Damals wurden Möbel noch für "die Ewigkeit" gekauft. Mittlerweile werden an den Wertstoffhöfen jedes Jahr etwa 6.000 bis 7.000 Tonnen Sperrmüll angenommen und Entsorgungsentgelte von ca. 1.000.000 Euro netto bezahlt. Es ist unvorstellbar, diese Menge würde draußen auf den Straßen liegen und müsste zu immensen Kosten abgeholt werden - und die Entsorgung ist dabei noch gar nicht eingerechnet.
Es stimmt vermutlich, dass auch mal das eine oder andere Möbelstück, das draußen stand, noch einen Abnehmer gefunden hat und damit Abfall vermieden wurde. Aber der Effekt wird überschätzt.
Auch das Argument, dass eine kostenlose Sperrmüllabholung illegale Ablagerungen an den Containerstandorten verringern würde, ist nicht stichhaltig. Die Zahlen sagen etwas anderes. Die Menge illegaler Ablagerungen hat im Vergleich zum Sperrmüllaufkommen gerade mal einen Anteil von 0,9%. Seit 2009 mit 1,78% sinkt der Anteil kontinuierlich; es wird also mehr Sperrmüll ordnungsgemäß am Wertstoffhof abgegeben und vergleichsweise weniger illegal abgelagert.
An den Containerstandorten werden hauptsächlich leere Behältnisse oder Altkleider illegal abgelegt. Mit einer kostenlosen Sperrmüllabholung würden diese Ablagerungen nicht verhindert. Kleinere Gegenstände oder große Sperrmüllteile kommen deutlich seltener vor.
An den Standorten wird auch nicht immer mehr abgelagert: In absoluten Zahlen wurde vor etwa 20 Jahren noch mehr als doppelt so viel illegal abgelagert wie heute. Das waren über 8 % von der damaligen Sperrrmüllmenge. Es ist sicher keine Lösung, 7000 Tonnen Müll auf die Straße zu kippen, um einen Bruchteil davon an illegalen Ablagerungen zu verhindern.