Die Biomülltonne

In die Biotonne gehören organische bzw. pflanzliche oder tierische Küchen- und Gartenabfälle wie beispielsweise:
Kaffeesatz, Teebeutel, Teeblätter, Brot-, Obst-, Gemüse- und Essensreste (aus privaten Haushalten), Fisch- oder Fleischreste, Wurst, Käse, Pflanzenreste.
Papiertaschentücher, Küchenkrepppapier, Papierhandtücher und andere Zellstoffe, Papierservietten sowie Eierkartons aus Pappe/Holzschliff können ebenfalls in die Biotonne gegeben werden, um Feuchtigkeit aufzusaugen.
Tageszeitungspapier und Papiertüten sind gut geeignet, die Abfälle einzuwickeln und die Feuchtigkeit aufzusaugen.

Der Biomüll wird in der Kompostieranlage Quarzbichl im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen in nur 4 Wochen zu Kompost verarbeitet. Außerdem wird daraus noch Biogas erzeugt.

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Das darf nicht in den Biomüll!

z.B. Plastik (z.B. Müllbeutel), Q-Tips, Windeln, Watte und andere Hygiene-Abfälle aus dem Bad, Kleintierstreu (Katzenstreu, Vogelsand etc.), Bambus-Produkte, Straßenkehricht (auch nicht mit Laub vermischt, Metalle, Asche, Batterien, Dosen. Diese Abfälle sind nicht kompostierbar oder sind schlecht für die Kompostqualität.

Auf gar keinen Fall sollten Müllbeutel aus Plastik oder „kompostierbare" Plastiktüten („Bio-Beutel“) in die Biotonne! Die Kompostierung dauert nur 4 Wochen und in der kurzen Zeit verrotten die Beutel nicht. Kleine Plastikreste würden dann mit dem Kompost in der Umwelt verteilt - Stichwort: Mikroplastik!
Die „kompostierbaren“ Plastiktüten lassen sich auch kaum von normalen Plastiktüten unterscheiden. Daher besteht die Gefahr, dass die Biotonne wegen „falscher“ Befüllung ungeleert stehenbleibt.
Hier finden Sie mehr informationen zum Thema Bioplastik.

Tipps für die Biotonne

Der Biomüll erfordert eine gewisse Sorgfalt. Im Sommer können Gerüche entstehen. Oder Maden entwickeln sich, wenn Fliegen ihre Eier auf dem Biomüll ablegen können. Im Winter können die Biotonnen oft nur teilweise oder gar nicht geleert werden, weil der Biomüll in der Tonne festfriert. Ein paar einfache Tipps können jedoch schon helfen und die Sammlung des Biomülls angenehmer machen. Grundsätzlich gilt es dafür zu sorgen, dass die Feuchtigkeit aufgesaugt wird und Fäulnisprozesse vermieden werden.

  • Wickeln Sie Essensreste oder Obst- und Gemüsereste in Papier oder Zeitungspapier ein (bitte nur Tageszeitungspapier, keine Illustrierte). Sie können Biomüll auch in Papiertüten sammeln, die im Handel günstig erhältlich sind.
  • Fleisch-, Wurst oder Fischreste sollten Sie besonders gut einwickeln oder erst am Entleerungstag in die Tonne geben. Dann haben Fliegen erst gar keine Chance, ihre Eier abzulegen, aus denen die Maden schlüpfen.
  • Benutzte Papiertaschentücher, Papierservietten, Küchenkreppapier und Eierkartons können auch in den Biomüll. Sie saugen Feuchtigkeit auf.
  • Legen Sie den Boden Ihrer Biotonne und Ihres Vorsortiergefäßes mit Zeitungspapier oder Pappe aus.
  • Es entstehen weniger Gerüche, wenn Sie Küchenabfälle abwechselnd mit Gartenabfällen in die Biotonne schichten.
  • Stellen Sie die Biotonne im Sommer an einen schattigen Platz, z.B. in ein Tonnenhäuschen, unter einen Baum, ein Vordach oder in eine Garage.
  • Der Biomüll sollte locker in der Tonne liegen und nicht gepreßt werden, da er sonst fault und stinkt.
  • Halten Sie den Deckel der Biotonne geschlossen, damit keine Fliegen an den Biomüll gelangen.
  • Waschen Sie die geleerte Biotonne auch mal mit Wasser aus. Denn besonders die Reste darin fangen an zu stinken. Das Waschwasser kann in die Kanalisation gelangen.
  • Streuen Sie Säge- oder Gesteinsmehl aus dem Garten- / Baumarkt über den Biomüll. Das bindet Feuchtigkeit und kann dem Madenbefall vorbeugen.
  • Flüssigkeiten gehören nicht in die Biotonne. Die könnten bei der Leerung oder aus dem Müllauto auslaufen. Und die stinken sehr.
  • Auch Plastik (z.B. Müllbeutel) hat im Biomüll nichts verloren. Plastik verrottet nicht in der kurzen Zeit. Die Müllabfuhr entleert keine Biotonnen, in denen sich Plastik oder andere Störstoffe befinden.
  • Verwenden Sie keine „kompostierbaren“ Plastikbeutel oder so genannte "Biobeutel". Sie verrotten in kurzer Zeit nie vollständig und sind für die Müllabfuhr oft von „normalen“ Plastikbeuteln nicht zu unterscheiden. Womöglich bleibt Ihre Biotonne dann ungeleert stehen. Papiertüten oder Zeitungen erfüllen den gleichen Zweck und sind günstiger.
  • Grasschnitt sollten Sie möglichst erst etwas trocknen lassen, damit die Geruchsentwicklung vermindert wird.
  • Kompostieren Sie soviel Biomüll und Gartenabfälle wie möglich selbst. Aber beachten Sie bitte, daß Sie Ihren Garten nicht mit dem fertigen Kompost überdüngen und Ihren Nachbarn nicht mit Gerüchen vom Komposthaufen belästigen.
Tipps für den Winter
  • Im Winter sollte die Biotonne unbedingt an einem frostsicheren Standort (z.B. in der Garage) stehen.
  • Sollte der Biomüll im Winter festgefroren sein, können Sie ihn lösen, indem Sie mit einem Stiel oder Spaten an den Innenwänden in der Biotonne herunterfahren. Sie sind für die Entleerbarkeit der Biotonne verantwortlich, nicht der Abfuhrunternehmer.
  • Bitte haben Sie Verständnis, dass die Abfuhrunternehmer in diesen Fällen nicht nachfahren! Das wäre oft schon zeitlich nicht zu schaffen.
     
  • Aber es gibt Abhilfe: Konnte Ihre Biotonne im Winter nicht vollständig geleert werden, weil der Biomüll festgefroren war, so dürfen Sie bei der nächsten Abfuhr ausnahmsweise irgendeinen Karton oder einen Sack aus Papier mit Biomüll zur Biotonne dazu stellen. Der Abfuhrunternehmer nimmt die Sachen mit.
Welche Größen gibt es?

Verfügbare Tonnen-Größen: 80, 120, 240 Liter. Sie können die Größe nach Ihrem Bedarf frei wählen oder sie gemeinschaftlich nutzen. Die Biotonnen werden 14-tägig geleert und müssen mit geschlossenem Deckel und gültiger Kontrollmarke bis um 6.00 Uhr zur Abfuhr am Grundstück bereitgestellt werden. Es gibt eine separate Gebühr für die Biotonne: 3 €, 4,50 € und 9 € für die drei Größen.
Sollte die Tonne ausnahmsweise nicht ausreichen, gibt es einen speziellen Biomüllsack, der zur Biomüllabfuhr bereitgestellt werden darf. Der Sack wird i. d. R. bei den Gemeinde-Verwaltungen gegen eine Gebühr verkauft, die die Müllabfuhr beinhaltet. Handelsübliche Papiersäcke werden nicht bei der Müllabfuhr mitgenommen.
Die Gemeinde-Verwaltungen geben in der Regel die Mülltonnen aus; sie müssen dort abgeholt oder zurückgebracht werden. Die Beschaffung der Mülltonnen gilt als Meldung zur öffentlich-rechtlichen Abfallentsorgung des Landkreises (nicht die Anmeldung beim Einwohnermeldeamt o.ä.).

Bei Eigenkompostierung aller anfallenden organischen Abfälle kann man auf die Biotonne verzichten und die Biotonnengebühr einsparen.

Gastronomiebetriebe oder andere Einrichtungen zur Gemeinschaftsverpflegung müssen sich an eine spezielle Speisereste-Entsorgung anschließen.

Dürfen Zeitungen in den Biomüll?

Ja, mit dem Papier von Tageszeitungen oder Wochen-/Anzeigenblättern können Sie Biomüll einwickeln; dieses Papier darf in die Biotonne. Die Druckerschwärze beeinträchtigt nicht die Qualität des Komposts.
Druckerschwärze ist nicht mehr bleihaltig und besteht überwiegend aus Ruß. Weitere Bestandteile sind Harze und Mineralöle als Lösemittel, welche aber während des Druckvorgangs verdampfen. Zurück bleibt der in Harz gebundene, praktisch nur aus Kohlenstoff bestehende Ruß.

Das gilt aber nicht für Hochglanzprospekte, Illustrierte oder Magazine: Hier enthält die Druckerfarbe immer noch Schwermetalle, die nicht in den Biomüll bzw. Kompost gelangen sollten!

Eierkartons, Holzschliffverpackungen oder Zellstofftaschentücher und Küchenkrepppapier dürfen auch in den Biomüll, um Feuchtigkeit aufzusaugen und die Sammlung sauberer und angenehmer zu machen.