Wir sind die EVA

Erbenschwang ist ein Ortsteil der Gemeinde Ingenried an der westlichen Grenze des Landkreises. Hier gibt es seit 1982 die Hausmülldeponie des Landkreises und seit 1997 auch das Abfallentsorgungszentrum (AEZ) mit unserer Verwaltung.
Gegründet wurde die EVA GmbH 1992 ursprünglich von zwei Gesellschaftern; seit Mai 2003 sind wir eine 100%ige Landkreis-Tochter. Holger Poczka ist heute unser Geschäftsführer.

Die Landkreis-Verwaltung nimmt weiterhin ihre hoheitlichen Aufgaben wahr: Das Amt für Kommunale Abfallwirtschaft im Landratsamt in Weilheim ist für die Erhebung und Verwaltung der Abfallgebühren zuständig.

Der Landkreis deckt alle von uns verursachten und nicht durch eigene Einnahmen (z.B. Anlieferentgelte, Wertstofferlöse) verringerten Kosten über Ihre Abfallgebühren ab.
Die Gesellschafterversammlung und der Gesellschafterrat, denen die Landrätin und Vertreter des Kreistags angehören, kontrollieren unsere Tätigkeit und unseren verantwortungsbewussten Umgang mit Ihren Müllgebühren.

Was tun wir?

In Zusammenarbeit mit dem Landratsamt setzen wir das Abfallwirtschaftskonzept des Landkreises um. Wir sind dafür zuständig, dass die gesamte kommunale Abfallerfassung und -entsorgung im Landkreis klappt.

Wir haben selbst keine Sammelfahrzeuge oder Container. Wir beauftragen Fachfirmen damit, z.B. die Rest- und Biomülltonnen zu leeren oder Schadstoffe anzunehmen. Etwa 160 Vereine im Landkreis holen noch im Auftrag der EVA GmbH regelmäßig Ihr Altpapier bei Ihnen ab. In Schongau wird das Altpapier seit 2020, in Weilheim ab 2022 von einem Unternehmen über die Blaue Tonne abgeholt. Bis Herbst 2025 wird die Blaue Tonne schrittweise im ganzen Landkreis eingeführt. 112 im ganzen Landkreis verteilte Containerstandorte, zu denen Sie Altglas, Dosen, Batterien oder auch Altkleider bringen können, unterliegen unserer Obhut.

Unsere Einrichtungen

Wir betreiben das Abfallentsorgungszentrum in Erbenschwang (AEZ) mit der Hausmülldeponie und der mechanisch-biologischen Behandlungsanlage für Restmüll (MBA) sowie insgesamt vier Wertstoffhöfe: im AEZ, Peißenberg, Weilheim und Penzberg.

Seit 2006 sind auch neun Grüngut-Sammelstellen in Bernried, Böbing, Huglfing, Pähl, Peiting, Sindelsdorf, Steingaden, Wielenbach und Wessobrunn dazu gekommen, wobei in Wielenbach und Wessobrunn nur Rasenschnitt angenommen wird.

Und was sonst noch?

Mit dem Einsammeln von Abfällen und Wertstoffen bei Ihnen zu Hause oder an den Wertstoffhöfen ist es allein nicht getan. Die Abfälle müssen auch umweltverträglich entsorgt bzw. verwertet werden, und das möglichst kostengünstig. Auch das organisieren wir.
Nicht zuletzt gehört es auch zu unseren Aufgaben, alle Bürger, Betriebe und öffentliche Einrichtungen im Landkreis abfallwirtschaftlich zu beraten und zu informieren.
Sollten Sie also Fragen zum Thema „Abfall“ haben oder einmal unerwartete Probleme auftreten, wenden Sie sich bitte an unsere Abfallberater. Sie helfen Ihnen gern weiter – natürlich auch bei Beschwerden.
Übrigens: Unser Kleeblatt-Logo repräsentiert die vier Farben der Behälter unseres Holsystems: Restmülltonne, Biomülltonne, Gelber Sack und die künftig landkreisweite Blaue Papiertonne.

Vom Pfaffenwinkel zum Sonnenwinkel

Im Juli 2009 wurde der EVA GmbH vom Kreistag eine zusätzliche Aufgabe zugewiesen: Sie soll auf geeigneten Dächern landkreiseigener Gebäude Photovoltaikanlagen installieren und betreiben. Denn der Landkreis wollte bis zum Jahr 2020 die CO2-Emissionen um mindestens 40 Prozent reduzieren. Das soll durch den Einsatz erneuerbarer Energien und eine effizientere Energienutzung erreicht werden.

Bis 2020 wurden insgesamt 16 Projekte verwirklicht. Dabei wurden rund 2.228 kWp Solarleistung installiert. Zusammen mit den bereits bestehenden Anlagen der EVA GmbH an den Wertstoffhöfen und im Abfallentsorgungszentrum Erbenschwang stehen insgesamt 3.033 kWp Modulleistung für die Stromerzeugung aus Sonnenenergie zur Verfügung (kWp = Kilowatt-Peak, Einheit für die mögliche Spitzenleistung einer Solaranlage bei optimalen Bedingungen).
Die Anlagen, die meist auf Dächern von Landkreisschulen errichtet wurden, produzieren zusammen mit den EVA-Anlagen jährlich ca. 3,4 Millionen kWh Strom und sparen etwa 2 Millionen Tonnen CO2 ein.

Kooperation mit dem Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen

„Abfall-Ehe“ sichert optimale Nutzung vorhandener Entsorgungskapazitäten

Die Kreistage beider Landkreise haben 2003 beschlossen, in der Abfallwirtschaft zu kooperieren. Ziel der Zusammenarbeit ist es, die vorhandenen Entsorgungsanlagen und -kapazitäten zum beiderseitigen Vorteil optimal zu nutzen und die Entsorgungskosten für die Bürger langfristig stabil zu halten bzw. zu verringern.

Beide Landkreise haben ihre Abfallwirtschaft mit eigenen Unternehmen privatisiert: Die EVA GmbH in unserem Landkreis sowie die WGV GmbH beim Nachbarn setzen die Kooperation seit 2005 um. Konkret bedeutet das, dass der Restmüll aus beiden Landkreisen in der mechanisch-biologischen Restmüllbehandlungsanlage (MBA) in Erbenschwang behandelt wird und der Biomüll beider Körperschaften in der Kompostieranlage der WGV in Quarzbichl zu Kompost verarbeitet wird. Seit September 2014 ist der Kompostierung auch noch eine Vergärungsanlage zur Erzeugung von Biogas vorgeschaltet.

Außerdem besteht noch ein Deponieverbund, denn beide Landkreise hatten unbefristet genehmigte Hausmülldeponien. Von 2003 bis 2012 wurde zunächst die Deponie des Landkreises Bad Tölz in Greiling verfüllt. Im Herbst 2012 wurde die vorübergehend stillgelegte Deponie in Erbenschwang wieder in Betrieb genommen, um den in der MBA vorbehandelten Müll abzulagern.

Die Bürger beider Landkreise werden von dieser Zusammenarbeit vordergründig kaum etwas merken. Denn die Abfallwirtschaftskonzepte der beiden Landkreise mit ihren teilweise unterschiedlichen Regelungen bei der Abfalltrennung und in den Wertstoffhöfen bleiben unverändert.